Im Reich der Tukane und Arassaris

14.-18. November 2017

Von Pangola fährt uns ein Freund von Ulisses nach Boca Tapada am Rio San Carlos. Dieser fliesst hoch im Norden Costa Ricas und mündet in den Grenzfluss zu Nicaragua, den Rio San Juan. In der Nähe von Boca Tapada wollen wir uns mal komplett ornithologisch beschäftigen, denn die beiden Unterkünfte Pedacito de Cielo und Laguna de Lagarto sind gut für Vogelbeobachtungen geeignet. Und wir wollen uns auch ein bisschen ausruhen nach den anstrengenden Fussmärschen der vergangenen Tage….

Beide Lodges bieten wirklich viel für Vogelbeobachter. Um 6.00 geht’s los und man sollte die Kamera gezückt halten, wenn die Ranger an einigen Bäumen reife Bananen auslegen, denn darauf hat die Vogelwelt gewartet. Frühstück….

Als erstes sind meist die extrem streitlustigen Papageien vor Ort. Immer zuerst die Tovi-Sittiche. Gleich danach die Grauwangenpapageien, die wir in Deutschland auch aus Zoogeschäften kennen. Dann kommen die etwas grösseren Vögel. Zunächst fällt ein Trupp Halsbandarassaris ein, die zur Familie der Tukane gehören wie unschwer am grossen Schnabel zu erkennen ist. Sie sind meist in kleinen Gruppen unterwegs und nisten in Baumhöhlen. Da sie selbst keine bauen können, „klauen“ sie diese von Spechten oder anderen Höhlenbrütern. Umso sozialer sind sie im Jugendalter. Als eine der ganz wenigen Vogelarten weltweit übernehmen die älteren Jungvögel das Füttern der Jüngsten gemeinsam mit den Eltern. Ich selbst habe so ein Verhalten einmal bei Amseln erlebt. Ist aber wirklich sehr selten….

Als nächstes halten die wunderschön gefärbten Fischertukane und gefolgt von den Swainson-Tukanen Einzug, denn sie lieben Bananen, egal ob wilde oder reife ausgelegte über alles. Erst dann trauen sich die kleineren Vögel an den Gabentisch. In vorderster Front, dem Namen alle Ehre machend, die Naschvögel. In Boca Tapada konnten wir Azur-, Türkis- und Kappennaschvögel beobachten in den Farben dunkelblau bis türkis. Mit ihren leicht gebogenen Schnäbeln kommen sie an alle auch noch so schwer zugänglichen Köstlichkeiten gut heran. Dann treffen weitere Vogelarten ein wie der orange schwarz gefärbte Baltimore-Trupial, die knallrote Sommer-Tangare (beides Reisegäste aus den USA), die schwarz-rot gefärbte Passerini-Tangare, die goldglänzende Goldkopf-Tangare oder die bunt gefärbten Olivrücken- und Veilchen-Organisten. Immer neue Vogelarten lassen sich kurz blicken und verschwinden genauso schnell wieder, und wir sind eifrig dabei zu bestimmen und zu fotografieren. Und mit ganz viel Glück sieht man im Wald um die Pedacito de Cielo Lodge auch Trogone im Geäst. Der majestätische Quetzal, den wir vielleicht noch in den Nebelwäldern sehen werden, ist der bekannteste Vertreter dieser Familie. Hier haben wir immerhin den Sperberschwanz-Trogon mit schönem rotem Bauch und den Veilchen-Trogon mit Gelbtönen entdeckt. Und ständig fliegen einem Kolibris um die Ohren während die grossen grünen Leguane dem Treiben von den Baumkronen aus folgen…

Unten seht ihr einen Teil unserer Beobachtungen an diesen wunderschönen Orten fotografisch festgehalten. Viel Spass….

Fortsetzung folgt…..