Regenwaldschutz in Costa Rica –

Puerto Viejo und Regenwaldprojekte

23. Oktober 2017

Von Puerto Viejo in die küstennahen Regenwälder und Naturschutzprojekte

An unserem zweiten Tag an der Karibik holt uns Ken mit seinem alten Allrad-Pickup ab, um mit ihm in sein Öko-Agrar-Projekt „One World“ zu fahren. Dort erleben wir die Welt des ökologischen Frucht- und Gemüseanbaus, ganz ohne Monokultur und Pestizide. Ken lebt dort seit 17 Jahren mit seiner Familie und seinen Kindern, er hat sich ganz dem Erhalt des Regenwalds und einem umweltbewussten Umgang mit dem Wald verschrieben. Seine Frau ist indianischen Ursprungs, genau wie sein Mitarbeiter Adolfo, einem sehr sympathischen Menschen, der Ken’s rechte Hand im Feld ist. Wir haben uns die Lodge angeschaut, die in den Wald integriert ist und Volontären aus aller Welt eine Übernachtungsmöglichkeit bietet. „One World“ ist mit seinen 35 ha Bestandteil eines biologischen Korridors, der das Indianerreservat Keköldi mit dem Natuschutzgebiet Gandoca-Manzanillo verbindet. Zu diesem Gebiet zählt auch das 86 ha grosse Tropica Verde Schutzgebiet „Finca Curré“. Aber Ken macht sich Sorgen um den Wald, denn die Landspekulation nimmt zu, die Preise steigen rapide und der Druck auf die Wälder wächst rasant. Wir diskutieren die akuten Risiken für die umliegenden Wälder und wie wir ihnen gemeinsam begegnen können, um die noch intakten Primärwälder für die nächsten Generationen erhalten zu können.

Nach dem Besuch auf der One World Farm sind wir durch den Regenwald gewandert, um Thierry zu treffen. Thierry ist für uns seit vielen Jahren ein guter Freund und Partner. 1990 hat er eine Bekannte, Susanne, ursprünglich aus Deutschland, darauf aufmerksam gemacht, dass der uralte Primär-Wald der heutigen Finca Curré verkauft und abgeholzt werden soll und man dies verhindern müsse. Und nachdem Susanne wiederum mit alten Bekannten in Frankfurt Kontakt aufgenommen und um Hilfe gebeten hatte, wurde Tropica Verde darauf aufmerksam und hat diesen Wald 1991 erworben. Seitdem ist er ein wichtiger Teil des biologischen Korridors. Thierry lebt ganz nah an der Finca Curré und durchstreift den Wald regelmässig, hält die Grenzen mit den roten Drachenbäumen sauber und ist in ständigem Kontakt mit Tropica Verde. Thierry lebt seit Jahrzehnten mitten im Dschungel und lebt mit und für den Wald. Er betreibt auf kleiner Fläche Ökolandbau für den Eigenbedarf und versorgt sich und seine Familie autark.

Es war eine grosse Freude, mit Thierry in seinem Häuschen mitten im Wald den Nachmittag zu verbringen und bei selbst geröstetem Kaffee über alte Zeiten zu philosophieren. Und, noch wichtiger, um über gemeinsame Pläne für den langfristigen Erhalt der Wälder zu diskutieren. Einige Impressionen zu diesem Tag, Michael’s erster Dschungeldurchquerung, Begegnungen mit giftigen Taranteln, Dreizehenfaultieren und mehr findet ihr auf den Fotos unten.

Fortsetzung folgt…..