Ankunft in Costa Rica und Besuch im Zentraltal

22.11.-23.11.2018

Hallo allerseits,

es ist wieder so weit. Seit dem 22. November 2018 bin ich wieder in Costa Rica, um unsere Tropica Verde Projekte zu besuchen und natürlich, um im Dschungel mit der Kamera unterwegs zu sein.

Wie immer starte ich meine Reise im schönen Ökohotel „El Maranon“ von Frank Doyé in San José, Ciudad Colon. Nach langem Flug kann man sich hier in angenehmer Höhe und bei milden Temperaturen gut akklimatisieren, und einen schönen Garten zum Kolibris beobachten gibt es auch. Warmwasser wird über Solarzellen gespeist und auch ansonsten verfolgt man den Öko-Gedanken.

In Ciudad Colon gibt es einen netten Wochenmarkt mit lokalen Früchten und Medizinalpflanzen. Neben den Klassikern wie Bananen, Yucca, Papaya und Ananas findet man natürlich auch seltenere tropische Spezialitäten wie Palmfrüchte, Passionsfrüchte, Guanabana (Stachelannone, ist nicht nur Bestandteil von Fruchtgetränken sondern hat möglicherweise auch medizinische Wirkung, da eine Wachstumshemmung von Krebszellen im Labor nachgewiesen wurde). Oder man findet die holzigen Stengel des Mozote, die Ticos zu einem Sud verarbeiten, der gegen Magenschmerzen hilft.

Zahlreiche Gemüse kommen vom Fuße des nahe gelegenen Vulkans Irazu. Dieser höchste Vulkan Costa Ricas (3432 m) ist letztmals 1963 ausgebrochen und hat dabei eine sehr mineralreiche Erde hinterlassen. Daher kann hier heute grossflächiger Gemüseanbau (Kartoffeln, Zwiebeln, etc.) durchgeführt werden. Der Irazu, in der Indianersprache „grollender Berg“ genannt, gilt noch als aktiv und entstand aus der Plattenüberlagerung zwischen Pazifik und Atlantik. Auf dem Gipfel ist die Luft dünn und bei klarer Sicht kann man mit viel Glück beide Meere sehen. Auf jeden Fall zeigt sich hier eindrücklich, wie die Wetterscheide der Kordillerenkette funktioniert. Hier regnen sich gerade zwischen Dez. und Juli die regenreichen Passatwinde ab und wehen als trockene Fallwinde über die Pazifikseite, was dort die Trockenzeit verursacht. Am Fuße des Vulkans liegt auch die ehemalige Hauptstadt Cartago mit seiner imposanten Kirche. (Anmerkung: Da der Vulkan Poas derzeit für den Tourismus nur bedingt begehbar ist wegen Aktivität, konzentriert sich alles auf den Irazu. Entsprechend gross ist der Andrang und es empfiehlt sich, sehr früh dort hin aufzubrechen, denn ab 8.30 wälzt sich eine Blechlawine hinauf…)

Im weiteren Umkreis des Zentraltals klettern Kaffeeplantagen die Hügel hinauf. Kaffee ist noch immer die viertwichtigste Einnahmequelle in Costa Rica nach Tourismus, Ananas und Bananen. Über 80000 Kaffeebauern liefern ihre Robusta oder Arabica Kaffeebohnen an knapp 100 „beneficios“ wie die Kaffeeverarbeiter genannt werden. Ökologischer Kaffeeanbau wird weiter vorangetrieben. Im Ort Palmichal wird bspw. versucht, Kaffeeanbau und Waldschutz miteinander zu harmonisieren, da der Wald wichtige Quellen beherbergt, die auch der Kaffeerösterei wertvolles Trinkwasser liefern.

Soweit ein kleiner Einblick in meine kurze Reise ins Zentraltal. Weiter geht’s dann im nächsten Blogbeitrag an die Karibikküste zum Tropica Verde Waldschutzgebiet „Finca Curré“.

Viele Grüsse, Stefan

Zahlreiche Fotos auch zu meiner letzten Reise in die Regenwälder Costa Ricas in 2017 findet ihr unter https://www.faunity.ch/category/regenwald-schutz-costa-rica/

Viel Spass beim Lesen, Betrachten und Stöbern!

Stefan