Entlang der Pazifikküste zwischen Tamarindo und Nosara

23.-27. November 2017

Von Monte Verde haben wir einen kleinen Shuttle Bus gemeinsam mit 4 Engländerinnen hinab an die Pazifikküste genommen und sind nach ca. 3 h in Tamarindo angekommen. Nachdem die 4 jungen Damen inmitten des verkehrsreichen Zentrums am Strand abgestiegen sind (überall Lastwagen, Baustellen, Verkäufer und Touris), hat uns der nette Buschauffeur in unserer etwas abgelegenen aber sehr schönen und ruhigen Mini-Anlage namens „La Gardenia“ abgesetzt. Dort wurden wir direkt von Samuel nett begrüsst, der dort nach dem rechten schaut und mit seinen grün lackierten Fingernägeln auffällt (wir erleben ihn später noch in netter Bar-Runde um beim Auflegen als DJ am Strand…).

Nachdem Michael den Pool getestet hat (der erste auf unserer 6 wöchigen Rundfahrt!! Sein Originalton: „Hier bleiben wir….“), haben wir uns nachmittags wieder mit den Freunden aus Frankfurt getroffen, nen gewaltigen Regenschauer am Strand abbekommen und dann gemeinsam den Sonnenuntergang am Strand genossen. Um uns hat sich mittlerweile eine Gruppe älterer Kanadier niedergelassen, die anscheinend einiges an Immobilien an der hiesigen Küste besitzen und mit ihrem Reichtum protzten. Sehr viel netter war die Livemusik in einer Bar nahe unserem Hotel, wo wir den Abend verbrachten (und wieder Samuel trafen….). Tamarindo hat einen sehr schönen Strand mit moderaten Wellen zum Surfen und das haben wir auch mal für ne Stunde ausprobiert. Und wir hatten viel Spass!! Und gut gefrühstückt haben wir in der Nähe unserer Unterkunft im Café „Bodega“ wo Michael beim Frühstück mit einem Langschwanzhäher Freundschaft geschlossen hat, kaum war ich weg vom Platz (siehe Frontfoto). Weg gegangen, Platz gefangen….

Der Hauptgrund für unseren Besuch in Tamarindo war aber der Besuch unserer Partnerorganisation ECODESI im nahen Villareal. Als wir bei ECODESI ankamen, bekamen wir gleich einen Vorgeschmack zur Arbeit des Vereins: Eine Gruppe von etwa 10 älteren Menschen hat fröhlich gebastelt und parallel einem Beitrag zum Thema Recycling und Umweltschutz gelauscht. Umweltbildung ist das Kernprogramm wie uns die Vorsitzende Adela Rosales-Pena erläuterte. Weiterhin zählen die Durchführung von gemeinsamen Umweltaktivitäten wie Fluss-Säuberung (unglaublich viele „entsorgte“ Röhrenfernseher wurden geborgen und richtig entsorgt) oder der Austausch von Informationen zwischen den Generationen zum Alltag von ECODESI. Auch mit Tropica Verde gibt es ein konkretes Projekt, nämlich der Aufbau einer lokalen Samenbank von alten ursprünglichen Gemüse- und Fruchtbaumsamen, die akribisch gesammelt wurden und in der Zukunft auf einer Anbaufläche angepflanzt werden. Nahe der Anbaufläche haben wir auch ein Interview mit Adela geführt, welches wir demnächst veröffentlichen werden.

Von Tamarindo ging es über Nicoya ca. 3 h Autofahrt weiter nach Nosara, wo Tropica Verde 1990 das allererste Aufforstungsprojekt mit Mischkultur in einer von Teak-Monokulturen geprägten Landschaft gestartet hat. Wir haben uns daher mit unserem langjährigen Partner Roulon Lellin getroffen, um das nur 1 Hektar grosse Testgebiet zu finden und zu besuchen. Das war gar nicht so einfach, und wir mussten mehrfach kleine Flüsse überqueren, um endlich einen Platz zu finden wo wir die Drohne über dem Hektar kreisen lassen konnten, denn alles ist mittlerweile dicht mit Teak bewachsen. Wir konnten uns davon überzeugen, dass dieser Hektar mit einem erstaunlich grossen Artenreichtum zwar zwischen alten und jungen Teakplantagen eingeklemmt ist aber gar nicht mal so allein steht. Aus der Luft war erkennbar, dass er mit seinen ca. 20-30 m hohen Bäumen an ein weiteres brachliegendes Grundstück mit gemischtem Sekundärwald anschliesst (In der Luftaufnahme unten links zwischen zwei hellen Teakplantagen ein schmaler Mischwald, der sich zum Hügel hochzieht).

Wir haben mit Roulon den Beschluss gefasst, dass es sich nochmal lohnen würde, eine Bestandsaufnahme zu machen. Denn es ist ein schönes Beispiel dafür, dass sich auch kleinflächige Mischkulturen in solchen Monokulturlandschaften gut behaupten und wachsen können. Wir haben während unserer 2 Tage in Nosara beim langjährigen Tropica Verde Mitglied Monika Thiel in ihrem „Rancho Congo“ gewohnt, ganz in der Nähe des aufstrebenden Strands von Guiones. Und wir wurden liebevoll von Monika bekocht. Vielen Dank dafür! Und ein Tropica Verde Jubiläumsheft lag selbstverständlich auch auf dem Nachttisch. Super!!

Und Monika hat uns einen netten Tuktuk-Fahrer besorgt, der uns schon um 5.00 früh abgeholt hat, um am bekannten Strand von Ostional vielleicht noch Nachzüglern einer Massenankunft von Olive Ridley Schildkröten bei der Eiablage zuzuschauen. Bei einer solchen „arrivada“ legen bis zu 100.000 Schildkröten gleichzeitig ihre Eier im Strand ab. Die ersten 36 h dürfen die Eier ausgegraben und verkauft werden, weil sich die Schildkröten sowieso gegenseitig die Nester aus Platzmangel zerstören würden. Danach sind die Gelege aber total geschützt und die Strände werden patrouilliert. Wir haben leider keine adulten Schildkröten gesehen. Dafür haben wir aber das Glück gehabt, junge Schildkröten auf ihrem beschwerlichen Weg zum Meer zu beobachten und ihnen sicheres Geleit zu geben. Denn viele wurden von Rabengeiern und herumstreunenden Hunden erlegt. War ein spannender Morgen in toller Küstenatmosphäre bei aufgehender Sonne.

Fortsetzung folgt…..